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"Heimat nicht nur Wohnort sondern auch Lebensraum"

Neubürger: Ursachenforschung

VON ANTON RENNER Dorfen - Das offensichtliche Desinteresse von Zuzüglern am Neubürgerempfang von Stadt und Förderkreis bei der Gewerbeschau ist bei den Veranstaltern auf Unverständnis gestoßen. Förderkreischef Dieter Sauer etwa bedauert, dass gerne die Vorteile der neuen Wahlheimat genutzt würden, sich aber nicht viele Neubürger in die Gemeinschaft einbringen wollten. Offenbar ist es aber in der Stadt zu einer peinlichen Panne gekommen: Viele Neubürger haben gar keine Einladung erhalten.

Von mehreren hundert geladenen Zuzüglern waren am Samstag nur vier Wahl-Dorfener zum Empfang gekommen. Für Förderkreischef Sauer gilt es jetzt, die Bemühungen zur Integration der Neubürger fortzusetzen. Ganz offenbar seien es die Zuzügler nicht gewohnt, "dass Heimat nicht nur Wohnort, sondern auch Lebensraum ist", wo man sich einbringen sollte. Insgesamt sieht Sauer das Ganze aber in der gesellschaftlichen Entwicklung begründet, dass immer mehr erwartet werde, "alles mundgerecht gereicht zu bekommen".

Trotz des Flops glaubt Sauer aber, dass "der eingeschlagene Weg der richtige ist". Zudem hoffe er darauf, dass sich Zuzügler, die meist auch ihre Einkäufe auswärts erledigten, nach einigen Jahren des Lebens in Dorfen "die Vorteile des serviceorientierten Fachhandels erkennen".

Mehrere ins Baugebiet Dorfen-Nord Zugezogene kritisierten indes, dass die Stadt die Neubürger - zumindest aus dem Bereich wo sie wohnen - gar nicht eingeladen habe. Hinzu komme, dass für das Treffen wohl nicht der ideale Ort ausgesucht worden sei, so Susanne Gerber gegenüber dem Dorfener Anzeiger. "Wer einen Neubürgerempfang im Rahmen einer Gewerbeschau einplant und diesem Programmpunkt genau zehn Minuten widmet, der kann an den Sorgen und Nöten der Dorfener Neubürger nicht wirklich interessiert sein."

Die Stadt wollte sich gestern nur kurz zu der geringen Teilnehmerzahl beim Neubürgerempfang äußern. Man dürfe daraus keine Rückschlüsse auf eine mangelnde Identifikation der Neubürger mit der neuen Heimat Dorfen ziehen, so Stadtsprecher Georg Seitz. Schon gar nicht könne dies Anlass sein, die Siedlungspolitik der Stadt zu überdenken oder zu ändern. "Wie bisher schon ist die Stadt weiter bestrebt, durch eine vernünftige Ausweisung von Bauland, den jährlichen Zuzug von etwa ein Prozent zu sichern", so Seitz.


mm


16.05.2006

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