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Biomasse-Werk: Wärme aus dem Erdinger Wald

Stadtwerke holen WBV ins Boot

VON LUCIA HARGASSER Dorfen - Zug um Zug nimmt das Großprojekt der Stadtwerke Dorfen Gestalt an: Nach dem Vertrag mit dem Landkreis Erding als Wärmeabnehmer des Biomasse-Kraftwerks im Norden Dorfens ist gestern auch ein Liefervertrag mit der Waldbesitzervereinigung Erding (WBV) unterzeichnet worden. Dies bedeute in Zeiten ständig steigender Öl- und Gaspreise nicht nur einen Schritt in die Unabhängigkeit, sondern auch Vorteile für die Landkreisbürger und die Umwelt, lobte der Vorsitzende der WBV, Rainer Mehringer.

"Die Wertabschöpfung bleibt in der Region", stellten Stadtwerke-Geschäftsführer Karl-Heinz Figl, Dorfens amtierender Bürgermeister Gisbert Becker und Mehringer zufrieden fest. Die Waldbauern hätten mit der Verwertung des Schlagabraums und des Borkenkäferholzes nicht nur einen sauberen Wald, sondern auch einen finanziellen Ertrag, ebenso der Maschinenring Erding, der den Transport (aus maximal 14 Kilometern Entfernung) übernehmen werde. Die Stadtwerke könnten die Versorgung sichern. Da die Stadt 100-prozentiger Eigentümer der Stadtwerke sei, unterliege das Unternehmen keinem Renditedenken, betonte Figl.

1000 Tonnen Holzschnitzel soll die WBV im Jahr liefern. Mit der erzeugten Wärme würden das Schulzentrum, die Gebäude des Marienstifts, das Krankenhaus und Mehrfamilienhäuser versorgt, erklärte Figl. Man sei aber noch auf der Suche nach weiteren Abnehmern, die nahe an der Trasse liegen.

Da das Kraftwerk keinen Strom, sondern nur Wärme erzeugt, werde keine Kilowattstunde Energie ungenutzt abgeführt, erklärte der Stadtwerke-Geschäftsführer. "Das Kraftwerk hier ist den örtlichen Bedingungen genau angepasst", lobte Mehringer - auch mit kritischem Blick auf das in Taufkirchen geplante Heizkraftwerk, das um ein Vielfaches größer wird. Dort würden ca. 50 000 Tonnen Hackschnitzel benötigt, um Strom zu erzeugen. Die entstehende Wärme könne in Taufkirchen nicht annähernd genutzt werden und gehe in die Atmosphäre.

Die von Anliegern in Dorfen Nord befürchtete Luft-Belastung weist der Stadtwerke-Chef zurück: "In St. Wolfgang steht das Hackschnitzelwerk mitten im Ort. Das ist emissionsrechtlich möglich." Außerdem sollten die Nachbarn nicht vergessen, dass durch die Versorgung mit Fernwärme die großen Gebäude wie die Schule nicht mehr emittierten.


mm


14.10.2006

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